Prämiert: Die „Ohrenkirche“

Medienpreis für digitale Projekte der Evangelischen Kirche im Rheinland 2020

Erster Preis: Der Podcast „Ohrenkirche für Kids“, ein Angebot der Evangelischen Kirchengemeinde St. Augustin Niederpleis und Mülldorf

Über das Projekt
Der Startpunkt dieses Podcast-Angebotes für Kinder zwischen vier und elf Jahren liegt im Lockdown im Frühjahr dieses Jahres. Aufgrund der COVID19-Pandemie konnten auch die Kirchengemeinden keine Angebote für Kinder und keine Schulgottesdienste mehr machen. Die Kirchengemeinde St. Augustin Niederpleis und Mülldorf suchte in dieser Situation nach einer Möglichkeit, um auch auf digitalem Weg weiter mit den Kindern verbunden zu bleiben. Sie entschied sich für ein Audio-Angebot denn: „Viele Kinder lieben Hörgeschichten und Hörspiele.“

Die Hörgeschichten verknüpfen biblische Erzählungen und die Lebenswirklichkeit der Kinder:
Ein Raum für liebevolles Erzählen und aufmerksames Zuhören

Jede Folge bietet selbst erstellte Hörgeschichten, in denen eine biblische Erzählung auf die Lebenswirklichkeit der Kinder bezogen wird, aktuelle Themen aufgenommen werden und kindliche Glaubensfragen zur Sprache kommen. Jeder Podcast ist thematisch eigenständig und schließt mit einer Mitmach-Aktion. Die Kinder und Eltern können Fotos von den Aktionen an die Ohrenkirche  schicken, die dann auf der mit dem Podcast verbundenen Website www.ohrenkirche.de eingestellt werden. Persönliche Zuwendung, aber auch pädagogische Förderung der Kinder werden in diesen Podcasts spürbar. „Sie bieten Raum für liebevolles und bewusstes Erzählen von biblischen Geschichten und Fördern das aufmerksame Zuhören.“

Die „Ohrenkirche“ ist  ein Projekt von vielen für viele – leicht im Team zu produzieren, ohne Aufwand zu nutzen und von einer Website begleitet
Das Ohrenkirche-Team besteht aus den Kindern vertrauten Personen: der Jugendleiterin, einer Pfarrerin, einem Pfarrer, einen Vikar und einem Kirchenmusiker; immer wieder wirken auch Kinder und Jugendliche mit. Bewusst hat sich das Team dafür entschieden, die Podcasts einfach und ohne großen technischen Aufwand zu produzieren (Smartphone, Freeware, eigenes Hosting der Podcasts), damit möglichst viele sich daran beteiligen können. Auch der Zugriff auf die Ohrenkirche ist leicht: Sie ist auch auf dem Smartphone abspielbar; seit Mitte Oktober ist die „Ohrenkirche“ zudem bei den Plattformen iTunes und Google Podcasts gelistet.

Offen für Kooperationen aus dem evangelischen und katholischen Raum
Das Team hat den Podcast crossmedial bekannt gemacht. Im Lockdown war die Ohrenkirche-Website die Webpage der Kirchengemeinde mit den meisten Zugriffen. Das Angebot ist offen für Kooperation mit anderen Gemeinden im Raum der Evangelischen Kirche im Rheinland ebenso wie für ökumenische Initiativen. So wurde die Erntedankfolge zusammen mit der Gemeindereferentin der katholischen Kirchengemeinde gestaltet.

Würdigung der Jury
Die Jury überzeugte die von der Zielgruppe her gedachte Konzept und die zielgruppengemäße Umsetzung des Angebots ebenso wie die teamorientierte Produktion und das dialogische Konzept. Die „Ohrenkirche für Kids“ würdigt die Jury als ein Projekt von vielen für viele: Es wird von vielen getragen, viele sind daran beteiligt und können sich beteiligen und es richtet sich an viele. Die Podcasts sind kindgerecht und lassen sich gut in den Alltag der Familien zuhause integrieren. Des Weiteren überzeugt die Ohrenkirche nicht nur im Blick auf die inhaltliche Konzeption, sondern auch im Blick auf die technische Umsetzung und die Nachhaltigkeit des Angebotes. Das Projekt blieb zeitlich nicht auf den Lockdown im Frühjahr begrenzt, sondern wird seither kontinuierlich weitergeführt (aktuell: 2-Wochen-Rhythmus) und in der Qualität verbessert. Zum Zeitpunkt der Einsendung (9.10.2020) waren 20 Folgen veröffentlicht und der Podcast hat jetzt ein hohes technisches Niveau. Das Team schreibt im eingereichten Konzept, dass geplant ist, das Preisgeld zur weiteren Verbesserung und zur Verwendung von professioneller Musik zu nutzen. Diese verstärkte Nutzung von Musik, ggf. auch Mitsing-Möglichkeiten, sieht die Jury im Blick auf die zukünftige Entwicklung des Podcasts als eine gute Bereicherung an.