Prämiert: Instagram-Kanal „Stadt-Land-Pfarramt“

Medienpreis für digitale Projekte der Evangelischen Kirche im Rheinland 2020

Zweiter Preis: Instagram Kanal @stadt.land.pfarramt
Ein gemeinsames Projekt von
Pastorin Christina Bernschein (Kirchengemeinde Hambühren, Ev.-lutherische Landeskirche Hannovers). Instagram: @bern_fam

Pfarrerin Anne-Berit Fastenrath (Kirchenkreis Trier, Evangelische Kirche im Rheinland). Instagram: @frolleinberit
Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt (Kirchengemeinde Hünxe, Evangelische Kirche im Rheinland). Instagram: @rev.reinhardt

Über das Projekt
Der Instagram-Kanal @stadt.land.pfarramt wird von zwei Pfarrerinnen und einem Pfarrer zusammen gestaltet. Mirko Lipski-Reinhardt hat in seiner Beauftragung einen Stellenanteil für digitale Verkündigung, Anne-Berit Fastenrath und Christina Bernschein engagieren sich ehrenamtlich. @stadt.land.pfarramt verschränkt kirchliche Themen und Alltagsthemen ineinander. Als ein von drei Theologinnen kontinuierlich gemeinsam betriebener Kanal unterscheidet er sich von anderen, individuellen Pfarrer:innenprofilen auf Instagram.

Digitaler Austausch über kirchliche Themen und Alltagsthemen
Die drei Pfarrer:innen stehen seit ihrer Vikariatszeit im beständigen Austausch miteinander. Das gab den Anstoß für das Projekt, denn: „Dabei bemerkten wir, wie bereichernd diese unterschiedlichen Perspektiven auf ähnliche Situationen sein können.“ Ihren digital geführten Austausch wollten sie mit einem digitalen Projekt öffentlich und für andere zugänglich machen.

Der Instagram-Kanal – ein Angebot für die Altersgruppe 30+
Aus formalen und inhaltlichen Gründen wählten sie die Plattform Instagram. Formal macht es der grafische Aufbau der Profilseite – drei Spalten nebeneinander und drei Bilder in einer Reihe – einfach, die drei Positionen nebeneinander darzustellen und doch voneinander abzugrenzen. Inhaltlich spricht die Nutzerschaft im Alter zwischen 25 und 34 Jahren und die auf Instagram bestehende Bereitschaft zur unmittelbaren Vernetzung für dieses soziale Netzwerk. Hier können die drei Pfarrer:innen gut diejenigen erreichen, die sie ansprechen möchten: „die Altersgruppe 30+, die im Gemeindealltag selten passende Angebote finden.“

Gesucht: Follower:innen auch jenseits der „Kirchenbubble“
Nach einer Planungszeit ging der Kanal am 4. April 2020 online. Aktuell hat er 742 Abonnenten. Angestrebt ist eine Zahl von 1500 Abonnenten und eine größere Nutzer*innenzahl auch jenseits der „Kirchenbubble“, der „kirchlichen Berufs- und Engagementswelt“: „Diesbezüglich arbeiten wir derzeit an der Fragestellung, welche andere Social-Media-Blase für uns denk- und erreichbar ist.“

Klare Bild- und Textsprache des Kanals und der Posts
Die Profilseite ist klar gegliedert und durch einen Rhythmus bestimmt An jedem Mittwoch wird das Thema des nächsten Sonntags öffentlich gemacht, durch drei Textgrafik-Text-Posts, zu der jede der drei Pfarrer:innen einen Element beiträgt und die zusammen eine Reihe im Raster bilden. Beispiel vom Totensonntag. „Trauer.ist.Liebe“. Am darauffolgenden Sonntag gibt es je dazu drei Bild-Text-Posts: Bei den Wochenthemen werden gesellschaftliche Fragen, die den drei Pfarrer:innen im Alltag begegnen, ebenso aufgegriffen wie theologische Fragen, die z.B. bei der Gottesdienstvorbereitung relevant geworden ist und zum jeweiligen Sonntag passen. „Durch diese Vorgehensweise ist jeweils ein Bezug zur gegenwärtigen Diskussion gegeben.“ Die drei Posts werden jeweils untereinander bildlich und inhaltlich abgestimmt, so dass sie je einen vielfältigen Blick auf das gewählte Thema ermöglichen.

Ergänzend zu den Posts erzählen die Stories aus dem Pfarralltag
Neben dem Post im Feed nutzen die drei Autor:innen inzwischen auch die Story-Funktion, zunächst mit Informationen aus dem jeweiligen Pfarralltag, jetzt auch mit Bezügen zum Wochenthema. Interaktionen und Dialog mit der Nutzerschaft werden vor allem in den Stories erreicht.

Die grafische Gestaltung (Farbwelt, Schrift, Fotos) wahrt bei aller inhaltlichen Verschiedenheit die Einheitlichkeit der Erscheinung.

Würdigung der Jury
Die drei Pfarrer:innen transportieren eine modernes Pfarrbild aus dem Alltag heutiger Pfarrer:innen, so das Votum der Jury. Die Impulse sind inhaltlich und sprachlich gut und aktuell, auf den jeweiligen Tag bezogen. Die Aufmachung des Kanals ist ästhetisch und durchdacht. Innerhalb des Kanals zeigt sich hier eine stetige Entwicklung, die auch zukünftig vorangetrieben werden soll. In ihrer Bewerbung weist das Team darauf hin, dass im Falle einer Prämierung das Preisgeld u.a. dazu eingesetzt werden soll, das Bildniveau, eine wichtige Kategorie auf Instagram, noch einmal anzuheben. Der Kanal nimmt die Erwartungen der Nutzerinnen auf Instagram auf. Inhaltlich und gestalterisch ist er auf die Altersgruppe ausgerichtet, die angesprochen werden soll. Darüber hinaus zeigt sich im zeitlichen Verlauf eine stetige Verbesserung.